2 days left
Film

2 days left

Simona Obholzer, 2020, 8 min

Im Meer die perfekte Welle zu erwischen bedarf Gespür für den idealen Spot und Geduld. Effizienter surft man auf maschinell erzeugten Wellen in städtischer Eventarchitektur. 2 days left spürt den konstanten Wasserbewegungen und der Materialität eines solchen Beckens nach und vermag es selbst im künstlichen Trendsport-Meer zu offenbaren: das meditative Moment des Wassers. (Michelle Koch, Katalog Diagonale’20 – Die Unvollendete)

Maschinen-generierte stehende Wellen führen die Trendsportart Surfen dem urbanen Raum zu. In temporärer (Event-) Architektur auf beliebten innerstädtischen Plätzen wird diese Freizeitattraktion geboten. 2 days left dokumentiert das Naturereignis Wellengang, das in solchen Anlagen auf eine gleichbleibende Bewegung, die der stehenden Welle, komprimiert ist und konstant reproduziert wird. Im Film treffen spezifische Oberflächen aufeinander: die des Wassers auf die der Materialien der Beckenarchitektur. Knappe Bildausschnitte befragen die Haptik und Beschaffenheit dieser Oberflächen. Sichtbar, wird die Bewegung des Wassers durch das Setting gelenkt und geformt. Der Kamerablick tastet Details des vorderen, hinteren und seitlichen Beckenrandes ab und untersucht die wechselnde Qualität der Wasserbewegung. Die verfremdet wirkende, zackig züngelnde Bewegung am vorderen Beckenrand steht im Kontrast zur fließenden Bewegung im seitlichen Beckenbereich. Immer wieder tauchen fragmentierte Körper auf – im Versuch begriffen, die eigene Physiognomie in die maschinell bewegte Wasseroberfläche einzuschreiben. (Simona Obholzer)

Konzept & Realisation: Simona Obholzer
Kamera: Michael Schindegger, Simona Obholzer

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