Seit 2011 diskutieren wir Anliegen der nachrückenden Filmgeneration, stellen Talente vor und präsentieren – im Kino und online – Filme und machen so die Vielfalt und Qualität des jungen österreichischen Films sichtbar. Dort, wo Aktivitäten und Impulse sinnvoll sind, wollen wir sie setzen. Die Initiative Cinema Next – Junger Film aus Österreich ist das Nachfolgeprojekt des Studentenfilmfestivals film:riss (2001–2010 in Salzburg), wurde von Katja Jäger und Dominik Tschütscher gegründet und bis 2024 von ihnen geführt. Seit Juli 2024 sind Elli Leeb und Zoe Borzi die Projektleiterinnen. Träger der Initiative ist “film:riss – Verein zur Förderung der jungen Filmkultur und Filmkunst”, mit Sitz in Wien.
Wenn ihr Fragen habt oder uns über neue Filme informieren wollt (am besten gleich mit Online-Sichtungslinks): schreibt uns! Wir suchen laufend interessante Arbeiten von Nachwuchstalenten (im Alter zwischen ca. 18–40). info{at}cinemanext.at
Elli Leeb und Zoe Borzi (Projektleitung) Download Cinema Next Logo: .jpg – dt. // .jpg – engl.
“Heute werde ich über das Erzählen im Dokumentarfilm sprechen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Erwartung an die Dramaturgie eines Kino-Dokumentarfilms mehr der eines Spielfilms ähnelt. Bei Pitchings werden Biografien zu Thrillern. In Filmbeschreibungen werden Protagonist:innen zu Held:innen und Kämpfer:innen.
Doch was kann man überhaupt mit so einer Vereinfachung erzählen? Wie lässt sich ein Leben darauf reduzieren?”
Durch die kritische Auseinandersetzung mit Technologien wie KI können Künstler:innen dazu beitragen, eine Zukunft zu gestalten, die ethische Prinzipien berücksichtigt und sozialen Herausforderungen, wie beispielsweise dem KI immanenten Data Bias, entgegenwirkt. Es wird essentiell sein, experimentelle künstlerische Laboratorien und Bildungsangebote zu fördern, die Studierenden, Künstler:innen und Pädagog:innen einen verantwortungsvollen Umgang mit KI nahelegen. Nur so kann sichergestellt werden, dass KI der Gesellschaft als Ganzes und nicht nur individuellen Interessen dient.
Beim diesjährigen Cinema Next Breakfast Club der Diagonale’23 haben wir uns mit dem Thema Debütfilm beschäftigt. Sechs junge Filmemacher*innen haben in 5-minütigen Inputs von ihren Erfahrungen berichtet, bevor im Plenum weiterdiskutiert wurde. Zwei der Inputgeber*innen, die mit ihren Filmen auf der Diagonale vertreten waren, Autorin-Regisseurin Bianca Gleissinger (Dokumentarfilm “27 STOREYS”) und Editor Sebastian Schreiner (Spielfilm “Family Dinner” und Kurzspielfilm “Land der Berge”) haben ihre Inputs als Sichtweise niedergeschrieben.
Beim diesjährigen Cinema Next Breakfast Club der Diagonale’22 haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie es denn für junge Filmemacher*innen ist, fürs Fernsehen zu arbeiten, ob sie überhaupt (genügend) Chancen erhalten, dies zu tun, und, wenn ja, wie kreativ und frei diese Arbeit sein kann. Zwei der Input-Geber*innen in Graz, Jasmin Baumgartner und Jakob Pochlatko, haben uns nachträglich ihre Gedanken und Sichtweisen niedergeschrieben.
Cinema Next ist 2021 zehn Jahre alt geworden. Wir wollten noch ein bisschen weiter zurückblicken und haben vier etablierte Filmschaffende, die auch an Hochschulen lehren, gefragt, wie es bei ihnen war, als sie noch ‚jung‘ und unerfahren waren, als sie versucht haben, in der Branche Fuß zu fassen. Wie war das damals? Und wie sehen sie die Situation nachrückender Generationen heute? Was wollen sie in ihrer Lehrtätigkeit den jungen Filmemacher*innen von morgen mitgeben? Vier Sichtweisen.
Wie haben junge Menschen in der Filmkultur das Corona-Jahr bewältigt? Philipp Fleischmann, Experimentalfilmemacher und Leiter der Schule Friedl Kubelka, Anna Ladinig, Leiterin IFFI – Internationales Filmfestival Innsbruck, Marie Luise Lehner, Autorin, Regisseurin und Filmakademie-Studentin, und Julia Franz Richter, Schauspielerin, haben für unsere Sichtweisen-Rubrik ihre Gedanken niedergeschrieben.
Beim diesjährigen Cinema Next Breakfast Club der abgesagte Diagonale hätten wir uns an einem Tag mit dem Thema „Drehbuchautor*innenkino“ beschäftigt: Wie können junge Autor*innen in der Filmbranche Fuß fassen und überleben? Wird der “Drehbuchautor*innenfilm” – im Land des ‘Autorenfilms‘ – ausreichend gefördert? Wir haben zwei der für den Breakfast Club geplante Gäste — Michaela Taschek und Matthias Writze — gebeten, uns ihre Gedanken für unsere Online-Rubrik Sichtweisen zu verschriftlichen. Zwei Plädoyers für mehr Drebuchautor*innenkino!
“Zurück zu was ähnlich Traurigem. Die Filmbranche. Ich hab’ genauso gekämpft und gelitten wie alle hier. Mir hat man auch am Oarsch griffen, wie vielen von euch bestimmt. Und trotzdem … wir hassen uns. […] Wir vergleichen und beneiden uns. Weil wir Angst haben liegenzubleiben. Und das ist sehr verständlich, weil es real ist.”
“Außerdem gehen die Wahrnehmungen von dem, was Film ist, immer weiter auseinander – und ich meine damit keine Vielfalt der Zugänge, sondern eher eine Vielfalt der Scheuklappen. Das Angebot wächst, aber mehr Angebot hat noch nie mehr Diversität oder mehr Offenheit bedeutet. Viele tolle Filme, die ich sehe, kommen bei uns nie ins Kino, sondern werden vorab mit dem fragwürdigen Label ‘Festivalfilm’ versehen und ins Nischenkammerl abkommandiert. Ich frage mich, wie ich dem entgegenwirken kann.”
Im Rahmen des Cinema Next Breakfast Clubs auf der Diagonale’19 haben wir uns mit “analoger und digitaler Filmausstattung” beschäftigt und beim Frühstück Szenen- und Kostümbildner/innen mit digitalen visual artists zusammengebracht. Hannes Salat, Szenenbild-Lehrender an der Filmakademie Wien und an der Klasse für Bühnen- und Filmgestaltung der Universität für angewandte Kunst, Wien, und Valentin Struklec, Assistenz-Professor an der Filmakademie Wien im Studiengang Digital Art – Compositing, schreiben in ihren Sichtweisen über Ausbildungsmöglichkeiten und den Status quo ihrer Berufsfelder.
Filmproduktion in Österreich. Der Stand der Dinge lautete der Titel eines Sonderhefts des ray Filmmagazins im Februar 2018, das in Kooperation mit der österreichischen Filmwirtschaft entstand. Wir erweitern diese Bestandsaufnahme mit Sichtweisen derjenigen, die in Zukunft das Rückgrat der heimischen Filmwirtschaft bilden werden. Wie beschreiben junge FilmproduzentInnen den Stand der Dinge?
“Ich möchte einen kurzen Abriss geben, wie ich das vergangene Jahr Verbandsarbeit im Vorstand des Regieverbands erlebt habe und warum ich denke, dass es wichtig ist, dass eine jüngere Generation von Filmschaffenden vermehrt Plätze einnimmt, die es ihr ermöglichen, einerseits eine Vision der Zukunft der Filmbranche und -förderung überhaupt zu entwickeln und in weiterer Folge dranzugehen, diese umzusetzen. Bedarf gibt es genug.”
“Wir haben augenblicklich ein sehr modernes Problem: Die Marktlogik hat die Haltung zur Kunstförderung ausgehöhlt, der Effizienz-Gedanke wird immer herangezogen, wenn er taugt, die eine oder andere Argumentation zu stärken. Und statt uns zu wehren, haben wir – die Kunstschaffenden selbst! – diese Argumentation internalisiert. Wir argumentieren selbst mit Wirtschaftlichkeit, wenn es darum geht, die eigenen Filme gut und die der anderen schlecht zu reden. Ich denke, das ist ein großer Fehler.”
Angelehnt an den Film “Cinema Futures” von Michael Palm wurde am zweiten Tag des Cinema Next Breakfast Club 2017 der Diagonale das Analoge und Digitale in der Gegenwart diskutiert. Junge Filmkünst-ler/innen wurden eingeladen, in jeweils fünf Minuten ihre Sicht auf den Diskurs zu formulieren und zu erzählen, wie sie die Gegenwart und Zukunft ihrer analogen und/oder digitalen Kunst sehen.
“Die heimische Filmlandschaft hat den Anschlusszug verpasst. […] Der Fantastische Film muss, wie es in vielen anderen Produktionsländern längst üblich ist, auch in Österreich so selbstverständlich sein wie der Dokumentar- oder der Avantgardefilm, muss mitgedacht werden, wo er es die längste Zeit nicht wurde, muss gefördert werden, wo er verhindert wurde, muss gefeiert werden, wo er versteckt wurde.”
„Ein Somali kommt nach Österreich und schreibt ein Drehbuch über bosnische Kriegsverbrechen. So sehe ich ein mögliches Kino von morgen. Ein Kino ohne Grenzen, das somit eine Antithese zu der realpolitischen Gegenwart bildet, die sich ja abermals einem Zeitalter neuer Grenzen verschreibt. […] Grenzen sind nicht nur der natürliche Feind des Menschen und ein Angriff auf dessen Würde – Grenzen sind auch Feinde der Kunst. Ich will sie in meinem Kino von morgen nicht!“
Wir veröffentlichen drei Texte, die als Intervention beim Cinema Next Breakfast Club 2016 zum Thema: “Zwischenruf: „Das wissen wir Frauen auch!” auf der Diagonale 2016 vorgetragen wurden.
“Wo sehe ich persönlich die Zukunft des Kinos? Reagierend auf die neue digitale Ökonomie, in der wir bereits leben. […] Am Ende steht für mich eine Vision eines Kinos, welches sich durch einen entgrenzten sozialen Erlebnisraumes definiert, in dem ein Dialog zwischen dem Filmemacher und dem Zuseher über Raum und Zeit stattfinden kann.”