Auf Wiedersehen Schönbrunn
Film

Auf Wiedersehen Schönbrunn

Aleksey Lapin, AT 2016, 17 min

Eine russische Frau und ihr sechsjähriger Sohn besuchen Schönbrunn. Statt die Sehenswürdigkeit zu erkunden, sitzen sie auf der Parkbank und schreiben Postkarten. Angesichts der Nähe der Kamera verkommt der imperiale Bombast der Anlage regelrecht zur Nebensache und findet kaum Beachtung. Beim Spielen verliert der Junge dann auch die Mutter aus den Augen. Während sie ihn verzweifelt sucht, streift er gedankenversunken durch Gewächshäuser, bis ihn langsam das beklemmende Gefühl des Verlassenseins beschleicht. Mutter und Sohn wirken seltsam isoliert von der Außenwelt, fremd, kaum beachtet. Aleksey Lapin dehnt die Erzählzeit der reduzierten Handlung in langen, oft wortlosen Einstellungen, lässt die Hitze, die Langeweile und letztlich doch auch die Größendimensionen dieses Orts spürbar werden. Vor allem aber die Dauer des anstrengenden Tages – und demonstriert damit nicht nur metaphorisch, was fortschreitende Zeit bedeutet. (Katalogtext Diagonale 2016)

Regie/Drehbuch/Schnitt/Produktion Aleksey Lapin
Kamera Anna Hawliczek
Kameraassistenz Adrian Bidron, Georg Vogler, Daniel Steiner, Max Smolina
Ton Theda Schifferdecker, Markus Zizenbacher, Dorian Frey
Tonmischung Lenja Gathmann
Castingassistenz Markus Zizenbacher, Claudia Joldes
DarstellerInnen Valeria Loshan, Philip Loshan, Lev Eitzinger, Monika Eitzinger

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