Doppelgänger
Film

Doppelgänger

Michaela Taschek, 2017, 20 min

Erich Taschek stirbt 2014 an Herzstillstand im Badezimmer. In Wahrheit hat er die Familie aber schon 20 Jahre zuvor verlassen, als ein Doppelgänger seinen Platz einnahm. Um herauszufinden, wer der lebensbejahende Mann war, den sie als Kind Papa nannte, und warum, wie und wann dieser durch den zunehmend depressiven und ignoranten Mann ersetzt wurde, der schließlich seinem Übergewicht zum Opfer fiel, unternimmt Michaela Taschek eine filmische Spurensuche durch das private Bildarchiv der Familie.

Es ist Freitag der 13. und Vollmond, als Erich Taschek in seinem Badezimmer stirbt. Er erleidet einen Herzstillstand, während er sich morgens die Hose anzieht. Die Sprünge in den Fliesen sind stumme Zeugen des schrecklichen Ereignisses. Doch ist dies wirklich der Zeitpunkt, an dem der Vater aus dem Leben der Filmemacherin Michaela Taschek verschwindet? Was hat der lebenshungrige und unternehmungsfreudige Erich von früher noch mit dem Mann gemeinsam, der im Alter eine Liebe zum Modellbau entwickelt und nicht mehr gerne das Haus verlässt? Michaela Taschek begibt sich nach dem Tod ihres Vaters mithilfe der Aufnahmen aus dem Familienarchiv auf eine essayistische Spuren- und (Bild-)Wahrheitssuche. Mit einer steilen These: Ihr Vater ist bereits 24 Jahre zuvor gegangen und wurde durch einen „Doppelgänger“ ersetzt. (Katalog Diagonale’18)

Regie/Drehbuch/Kamera/Produzentin Michaela Taschek
Schnitt Sandra Wollner
Tonmischung Denis Elmaci
Musik Anna Kohlweis

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