Liebe, Pflicht und Hoffnung
Film

Liebe, Pflicht und Hoffnung

Maximilian Conway, 2020, 29 min

Ohne Kapital keine Arbeit, ohne Arbeit kein Geld: Effektiv verdichtet auf den zentralen Mechanismus eines gnadenlos ungerechten Systems zeigt diese kluge zeitgenössische Adaption von Ödön von Horváths Stück „Glaube Liebe Hoffnung“ das mutige Straucheln der Supermarktkassiererin und tragischen Heldin Elisabeth Gramm, sensationell gespielt von Barbara Colceriu.

Maximilian Conway beginnt und beendet seine filmische Adaption des berühmten Ödön-von-Horváth-Stücks „Glaube Liebe Hoffnung“ mit der Per­spektive einer Überwachungskamera. In beiden Einstellungen sieht man die Supermarktkassiererin, die Dienstleisterin Elisabeth Gramm (außerordentlich gut gespielt von Barbara Colceriu), auf dem Boden. Einmal kurz bevor und einmal kurz nachdem man ihr einen Schlag versetzt. Während der vielen einprägsamen Szenen, die dazwischenliegen, rappelt sie sich gegen alle Repressionen und Ungerechtigkeiten immer wieder auf, angetrieben von schier endlosem Mut, dieses Leben gut zu meistern. Als sie nach einer gescheiterten Gesangskarriere in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt, kann weder ihr Verhältnis mit dem Gerichtsvollzieher noch ihr beherztes Engagement sie retten. Und erst recht nicht ihr zutiefst menschliches Verständnis von Pflicht. (Diagonale’21, Alexandra Zawia) Diagonale-Preis „Bester Kurzspielfilm“ 2021

Buch: Maximilian Kaufmann
Regie: Maximilian Conway
Kamera: Janis Brod
Schnitt: Frederik Bösing
Originalton: Colin Shaw
Musik: Felix Römer
Sounddesign: Colin Shaw
Szenenbild: Josephine Calliotte
Kostüm: Julia Schell
Casting: Elisabeth Jakobi
Produzent*innen: Lisa Marie Wischer
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (DE)
Darsteller*innen: Barbara Colceriu, Damir Avdic, Katrin Wichmann, Roman Kanonik, Ilona Schulz

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