Mensch Maschine Or Putting Parts Together
Film

Mensch Maschine Or Putting Parts Together

Adina Camhy, 2019, 8 min

EXP Adina Camhy sucht in einer audiovisuellen Collage aus Maschinensounds, Lehrfilm-, Dokumentarfilm- und Archivmaterial-Fragmenten nach Analogien zwischen Synthesizer und Küchenmaschine, nach Verbindungen zwischen Mensch und Maschine, häuslichen und künstlerischen Lebenswelten. Eine feministisch-essayistische Reflexion über in Technik eingeschriebene Identitäten und Geschlechterkonstruktionen. (Cinema Next Tour Programmfolder)

Eine aus dem Leben gegriffene Geschichte wird zum Ausgangspunkt für eine filmische Reflexion, die vom Privaten ins Politische führt. Anstelle des gewünschten Synthesizers bekommt die Ich-Erzählerin eine Küchenmaschine zum Geschenk. Ratlos macht sich diese auf die Suche nach den möglichen Gründen dafür. Denn die Verwechslung wirft Fragen auf: Welche Identitäten und Genderkonstruktionen sind den Geräten eingeschrieben? In welcher Beziehung stehen Mensch und Maschine, Körper und Apparatur, das häusliche und das künstlerische Feld? In welchen Zusammenhang lassen sich zwei so unterschiedliche Instrumente bringen und welche Rolle spielt die Militär-Technologie dabei? Auf der Suche nach Synchronizitäten befragt Camhy Filme: sie collagiert Ausschnitte aus Lehrfilmen und dokumentarischen Aufnahmen von Küchenmaschinen mit Archivaufnahmen der Frühformen modularer Synthesizer. Dabei rücken tätige Hände in den Fokus. Das sorgsame Drehen an den Knöpfen und feinfühlige Erforschen der Klänge, steht den routinierten Handgriffen von Fließbandarbeiterinnen und dem sturen Rotieren des Mixers entgegen. Auf der Tonebene vermengen sich der Sound der Küchenmaschine mit abstrakten Synth-Signalen und sphärischen Klangwolken. Mensch Maschine Or Putting Parts Together präsentiert einen feministischen Essayfilm als audiovisuellen Remix: eine experimentelle Ton- und Bildcollage, abrisshaft und assoziativ. Statt Antworten zu geben, legt Camhy Fährten aus und referenziert dabei sanft auf die Filme Harun Farockis; halb kulturwissenschaftliche Analyse, halb subjektiver Gedankenstrom. (Shilla Strelka)

Konzept & Realisation: Adina Camhy
Soundmastering: Stefan Ehgartner
Assistent: Robin Klengel

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